An dieser Frage scheiden sich die Geister. Nachdem Öl nicht mehr in Frage kommt bzw. i.d.R. gar nicht mehr genehmigt wird, muss man sich zwangsläufig auf die anderen Möglichkeiten der Wohnraumbeheizung konzentrieren. Hier stehen neben Gas und den verschiedenen Formen der Wärmepumpe auch die Fernwärme und die Pelletheizung zur Verfügung. Aufgrund der Gegebenheiten vor Ort sind die Fernwärme (aufgrund fehlender Möglichkeit) sowie die Pelletheizung (aufgrund der Tatsache, dass wir ohne Keller bauen und somit der dafür nötige Raum nicht vorhanden ist) von Beginn an nicht relevant gewesen. Somit mussten wir uns zwischen Gas und den verschiedenen Varianten von Wärmepumpen entscheiden. Gerade beim Thema Wärmepumpen verliert man sehr schnell den Überblick. Hier lassen sich grob vier Arten von Wärmepumpen unterscheiden.
Die Erdwärmepumpe in all ihren Varianten ist, obwohl diese den höchsten Wirkungsgrad aufweist, für uns schnell aus dem Entscheidungsfindungsprozess herausgefallen, da sie in der Anschaffung zu teuer ist. Es fallen nicht unerhebliche Kosten für Bohrungen (bei Erdsonde), Erdarbeiten, spezielle Bodengutachten sowie die notwenigen Anträge und Genehmigungen an. Ähnliches gilt in unserem Fall für die Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Auch wenn die Hersteller solcher Wärmepumpen stets angeben, dass sich diese Pumpen aufgrund ihres Wirkungsgrades "schnell" amortisieren, so stehen wir diesen Aussagen doch sehr skeptisch gegenüber. In unserem Fall spielte darüber hinaus auch die Luft-Luft-Wärmepumpe keine Rolle, da wir bewusst ohne eine zentrale bzw. kontrollierte Lüftungsanlage bauen. Aus diesem Grund blieben letztlich nur noch die Gastbrennwerttherme mit Solar und die Luft-Wasser-Wärmepumpe übrig.
Im Gegensatz zu einer Gasbrennwerttherme mit Solaranlage sind die Mehrkosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe im Vergleich zu den Mehrkosten anderer Wärmepumpenarten mit ca. 5.000,00 € verhältnismäßig gering. Jedoch konnten uns die angepriesenen Vorteile nicht überzeugen. Insbesondere der Wirkungsgrad solcher Pumpen wird unseres Erachtens oftmals "viel zu schön gerechnet". Auch das elektrische Nachheizen an sehr kalten Tagen ist ein Argument, was aus unserer Sicht klar gegen eine solche Pumpe spricht. Darüber hinaus haben wir uns auch Sorgen hinsichtlich des Lärmpegels des außerhalb des Wohnhauses aufgestellten Splitgerätes gemacht. Sicherlich wird sich auch im Bereich der Luft-Wasser-Wärmepumpen in den nächsten Jahren noch einiges tun.
Gegenwärtig haben wir uns für die ausgereifte Technik der Gasbrennwerttherme mit Solar und Pufferspeicher entschieden. Unsere Entscheidung für die Gasheizung und gegen eine Wärmepumpe und zentrale Lüftungsanlage führt jedoch dazu, dass unser Haus letztlich keinen KFW70-Standard erreichen wird.